Wie hatte ich mein Plädoyer für einen ETF-Sparplan in den letzten Ausgaben beendet?

Mit minimalem Zeitaufwand lassen sich so langfristig Renditen erzielen, von denen der Festverzinliche nur träumen kann.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Verantwortlichen von Interactivebrokers haben sich nun ihrer Verantwortung gestellt und dem europäischen ETF-Investor statt meinem nett gemeinten „Good Buy“-Wunsch einfach so „Good By“ gesagt!

Interactive Brokers (und seine europäischen Introducing-Broker wie LYNX, Captrader, BANX, Agora….) hat am Wochenende für bisher ohne  Auflagen handelbare Produkte die sogenannte Basisinformationsblatt PRIIPs-Verordnung umgesetzt.

Ab sofort sind nun bestimmte Wertpapiere für europäische Kunden nicht mehr handelbar bzw. können diese nicht neu erworben werden. Einfach so! Einfach so?

Natürlich nicht! Auslöser waren (wieder einmal) unsere gewählten Vertreter in der EU, die unter dem Deckmantel des Investorenschutzes ein Gesetz zur Verabschiedung brachten, welches EIGENTLICH für mehr Transparenz und dem Schutz des Anlegers dienen sollte. Interactivebrokers hat dies nun (verspätet!) von einem Tag auf den anderen umgesetzt und dafür gesorgt, dass die liquidesten ETFs, wie der DIA, SPY oder QQQ für den Investor mit Sitz in Europa nicht mehr handelbar sind.

Jedes einzelne strukturierte Finanzprodukt, und das sind ETFs nun einmal, unterliegen der Verordnung für PRIIPs und deren KIDs dazu!

Aktien, Futures und Optionen sind nicht betroffen!

Was sind diese PRIIPs und KIDs?

PRIIPs: Packaged Retail and Insurance-based Investment Products – also nichts anderes wie verpackte Anlageprodukte für Kleinanleger, die einem Anlagerisiko unterliegen. Als verpackt im Sinne der PRIIPs-Verordnung gelten alle Anlageprodukte und -verträge, bei denen das Geld der Kunden statt direkt nur indirekt am Kapitalmarkt angelegt oder deren Rückzahlungsanspruch auf andere Weise an die Wertentwicklung bestimmter Papiere oder Referenzwerte gekoppelt ist.

KIDs: Key Information Documents  – sind vorvertragliche Basisinformationsblätter für Kleinanleger, die es diesen ermöglichen sollen, die grundlegenden Merkmale und Risiken von PRIIPs zu verstehen und zu vergleichen.

Die Basisinformationsblätter zu PRIIPs sind potenziellen Anlegern auszuhändigen, bevor sie den Vertrag unterschreiben. Sie sollen es Kleinanlegern in der EU ermöglichen, die grundlegenden Merkmale und Risiken von PRIIPs besser zu verstehen. Zudem sollen die Vorgaben für PRIIPs-Basisinformationsblätter dazu führen, dass derartige Produkte europaweit besser vergleichbar sind – sowohl innerhalb eines Sektors, also zum Beispiel unterschiedliche Lebensversicherungspolicen, als auch zwischen verschiedenen Sektoren, so dass etwa eine Lebensversicherungspolizze mit einer Anlage in einem Investmentfonds besser verglichen werden kann.

 

Verantwortlich für die Erstellung des Basisinformationsblatts ist der Hersteller des jeweiligen Anlageprodukts (PRIIP-Hersteller). Dies können ein Rechtsträger oder eine natürliche Person sein, die ein PRIIP auflegen oder die an einem bestehenden PRIIP Änderungen am Risiko- und Renditeprofil oder an den Angaben zu den Kosten vornehmen.

 

Das heißt auch, dass mein zu Beginn des Jahres eingeführte ETF-Musterdepot der Investorenwerkstatt auf Eis gelegt ist! Denn für alle darin enthaltenen Werte gilt:

Da es für die genannten US-ETFs die Produktinformationsblätter nicht gibt, ist ein Neukauf bzw. Aufstockung nicht mehr möglich. Bestehende Positionen können nur mehr geschlossen werden!

Dasselbe Schicksal trifft meine halbautomatisch gehandelten Systeme auf den VXX und den SVXY. Beides sind Volatilitätsprodukte und können auch nicht mehr neu gehandelt werden. Auch hier gilt: Bestehende Positionen können nur mehr geschlossen werden!

 

Da sich die Amis wahrscheinlich nur langsam, wenn überhaupt um die Handvoll europäischer Kleinanleger kümmern werden, ist ein Strategiewechsel erforderlich und anzudenken.

Verschiedene Möglichkeiten stehen offen:

Der eine Weg wäre eine GmbH zu gründen, denn die Vorschriften gelten nur für Privathändler!

Oder ich setze einmal den kompletten Handel mit den genannten Produkten aus, konzentriere mich weiter auf den Ausbau des Dividendendepots und handle weiterhin wie bisher Optionen auf ETFs.

Ein anderer Weg wäre für die VXX-Handelssysteme den Umweg über CFDs zu gehen. Das System auf den SVXY müsste ich aber zu den Akten legen, da der Handel für CFDs zu langfristig ausgelegt ist und die Finanzierungskosten zu hoch wären.

Für das ETF-Musterdepot müssten Werte gesucht werden, die den Vorgaben der EU entsprechen. Das würde aber wahrscheinlich einen weiteren Broker benötigen.

Vielleicht ist auch ein zusätzlicher Broker mit Sitz in den USA eine Möglichkeit – denn nach bisherigem Wissensstand gilt die Verordnung nur für Broker mit Sitz in der EU. IB hat seinen Sitz in UK – was nach dem BREXIT passiert, kann auch noch niemand sagen. UK wäre dann nicht mehr EU und vielleicht …

Übrigens: Schweizer Kunden von IB sind nicht betroffen – wie in den meisten Fällen machen unsere eidgenössischen Nachbarn die Dinge öfter richtig als wir!

 

Meine Meinung: „Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!“

Das was als Anlegerschutz gemeint war, ist für mich ein Schutz der Banken und Produktverkäufer. Jeder Vermittler von Finanzprodukten kann nun einem 18-jährigen Arbeitslosen genauso wie einer 90-jährigen vermögenden Person diese Basisinformationsblätter (welch wunderschönes Wort) zur Unterschrift vorlegen und entzieht sich damit jeder Verantwortung. Wer wird nach einer ausgesprochenen Empfehlung für einen Palladium-ETF, den JETZT EINFACH JEDER in seinem Depot haben MUSS, vom rhetorisch bestens ausgebildeten, akademischen, zertifizierten Beraters oder Vermittlers dieses Papier nicht unterschreiben??

Das was hier passiert erinnert mich stark an die eben eingeführte DSGVO. Auch hier kommt es zum Schutz der Größten – wer lehnt bei einer Fakebook App schon die Installation ab, nur weil sie Zugriff auf alle möglichen Daten haben wollen? Jetzt ist der Zugriff auf Kamera und Mikrophon legitimiert, da akzeptiert!

Was leidet ist die Vielfalt – ja auch das, was uns die Mainstreammedien als Fakenews, Populistengeschwätz oder Angriff auf die Demokratie weismachen wollen.

DAS IST DER ANGRIFF!!

Sobald Meinung, und sei sie noch so abwegig, nicht mehr zugelassen wird, und das ist heute mehr oder weniger oft der Fall, dann kann daraus kein Fortschritt mehr entstehen.

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht.

Ich würde gerne wissen, was über die heutigen staatlich finanzierten Propagandamedien in 50 Jahren rückblickend berichtet wird! Wer wird dann als der dargestellt, der am nähesten der Wahrheit operiert hatte? Auf wen fallen wir heute herein? Putin? Trump? Merkel? Die AFD? Die EU? Irgendwann kommt die Wahrheit meist ans Licht – vielleicht werden einige von uns dann auch nur ungläubig den Kopf schütteln, wie dumm und gehorsam wir dem Staat und seinen Medien gefolgt sind. Wohlgemerkt: Ohne dass es uns heute bewusst ist!

Verschiedenste Vorschriften lassen den Otto-Normal-Bürger in dem Glauben, dass der Staat nur das Beste für ihn will. In Wirklichkeit sind in beiden Fällen die Politiker den Lobbyisten der größten Konzerne auf den Leim gegangen (worden).

Große Konzerne können sich das Heer an Anwälten, Lobbyisten und Interessenvertretungen leisten – die kleinen Vereine, Unternehmen und Unternehmer MÜSSEN sich das leisten, da sonst ihre Existenz und die ihrer Firma auf dem Spiel steht.

Große Konzerne zahlen gar keine oder nur wenig Steuern – kleine Unternehmen und der sogenannte Mittelstand machen dies erst möglich, da der Staat sonst wenig zu verteilen hätte.

 

So liebe Handelsfreunde, jetzt habe ich mir meinen Sonntagsfrust von der Seele geschrieben und werde mich den wichtigen Dingen widmen – meiner Familie!

Aber egal ob PRIIPs, KIDs und sonstiges Zeugs; eines müssen wir uns als Investor immer in Erinnerung rufen: Die einzige Konstante ist die Veränderung! Der Markt verändert sich stetig. Wer nicht bereit ist mit der Zeit zu gehen – der geht mit der Zeit!

 

Wie immer soll so ein Artikel zum Nachdenken anregen – Nachdenken was WIR in unserem Umfeld verbessern können. Nachdenken wie WIR uns verbessern können.

Verbesserung ist die Mutter der Veränderung!

Das ist auch das, was ich meinen Freunden, Kollegen und Mitarbeitern versuche mitzugeben: Manche Menschen verändern sich und manche verbessern sich – wo willst du dazu gehören?

 

Danke für deine Aufmerksamkeit! Sehr gerne kannst du den Artikel teilen oder kommentieren. Diskussion mit schlagkräftigen Argumenten ist die Grundlage der Weiterbildung für mich!

Ich wünsche dir viel Freude auf deinem Investmentweg und „Good Buy“!

Wer meine täglichen Marktbeobachtungen sehen möchte – in Tabellenform gebe ich Einblick in meine „Daily-must-Tagesroutine“. Normalerweise nur in Kurzform verfügbar, steht die Tabelle für PC-User  auch in der Langversion bis auf weiteres kostenlos zur Verfügung. Tablet-User und Mobiltelefonuser müssen auf Grund der Übersichtlichkeit mit der kleinen Version Vorlieb nehmen. https://investorenwerkstatt.de/premium/

 

Die auf diesen Seiten gegebenen Hinweise und Informationen stellen nur meine persönliche Meinung nach bestem Wissen und Gewissen und nach meinem momentanen, jeweiligen Wissensstand dar und dienen lediglich der Information und Weiterbildung der Leser und meiner selbst sowie zu Marketing- und Schulungszwecken.

Trenderkennungen mit Signalen für über 50 ETFs und noch einiges mehr findet ihr in meiner Premium – Unterseite (bis auf Widerruf kostenfrei verfügbar!). Da ich die besprochenen Werte meist selbst handle, bzw. sie sich in meinem Depot befinden kann es zu Interessenkonflikten kommen!

Beachte bitte auch immer den „Risikohinweis“, die „Rechtlichen Hinweise“  und die Datenschutzerklärung. Du findest diese oben oder unten auf der Seite www.investorenwerkstatt.de

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